
Wer auch von Referrer-SPAM in seinen Analytic-Daten genervt ist, der findet hier einige Tipps, wie ihr denn wieder loswerdet.
Wer ab und an mal in seine Analytics-Daten unter dem Punkt “Akquisition” -> “Verweise” schaut, der freut sich normalerweise über die Besucher, die über einen Referrer auf die eigene Webseite gelangt sind. Meist wurde hier ein Link gesetzt, über den Besucher den Weg zu der eigenen Webseite gefunden haben. Das bringt wertvollen Traffic und ggf. auch Vorteile bei den Google-Rankings.
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Wer dort allerdings so tolle Referrer wie social-buttons, best-seo-solution, simple-share-buttons, free-share-buttons usw. findet, der dürfte sich darüber nicht so doll freuen. Spätestens wenn man die fremde Webseite in die Browserzeile kopiert hat, um zu sehen, wer einen da verlinkt hat, der wird schnell ernüchtert. Ein Link zu der eigenen Webseite? Fehlanzeige! Meist handelt es sich dabei nur um Contentfarmen, die auch gerne noch ein paar Cookies beim Besuch der Seite droppen. Letzteres dürfte auch der Grund dafür sein, warum die Spammer diesen Aufwand überhaupt betreiben. Der neugierige Webmaster ist billiger Traffic, der dann über TKP oder Cookie-Dropping “vermarket” wird.
Analytics: SPAM hat Absprungrate von 100%
Auch wenn ihr die fremde Webseite nicht (mehr) aufruft, weil ihr jetzt bereits wisst, dass es sich um SPAM-Schrott handelt, gibt es trotzdem noch weitere Probleme. Dieser Referrer-SPAM verfäscht nämlich massiv die eigenen Webananalytics-Daten. Gerade Webseiten, die nicht über soviel regulären Traffic verügen, sind mit dem SPAM schwerer zu analysieren. Die Absprungquote liegt bei dem Referrer-SPAM bei 100%, das zieht natürlich die komplette Kennzahl in den Keller. Hier kann man sich dann nur mit Filtern helfen, um noch valide Ergebnisse zu erhalten.
Wie den Referrer-SPAM wieder loswerden ?
Ich glaube, wir sind uns einig: der Referrer-SPAM nervt. Die Statistiken werden verfälscht und der eigene Server belastet. Zeit also, den Spammern die rote Karte zu zeigen.
Bots per Google Analytics rausfiltern
Die einfachste Methode ist, Bots via Google Analytics aus den Berichten zu filtern. Dazu einfach den Punkt “Verwalten” in der Top-Navigation von Google Analytics auswählen und dann “Datenansicht” -> “Auswahl der Datenansicht”. Hier kann dann eine Checkbox aktiviert werden, die den von Bots verursachten Traffic aus den Berichten ausschließt.
Allerdings hilft das nicht sehr viel, weil sich die meisten Spammer nicht als Bots zu erkennen geben. Wer hier richtig aufräumen will, der kommt nicht umhin, entsprechende Filter in Analytics anzulegen.
SPAM-Referrer ausschließen in Google Analytics
Unter “Verwaltung” -> “Property” und “Tracking-Informationen” findet man eine Verweis-Ausschlußliste. Hier können manuell diverse nicht gewünschte Referrer eingetragen werden. Für jede Subdomain (site21.social-buttons.com) muss ein eigener Ausschluß konfiguriert werden. Diese tauchen dann nicht mehr in den Reportings auf. Die Ausschlußliste greift allerdings erst von dem Moment an, wo die Referrer dort eingetragen werden. Nachträglich lassen sich die Berichte über diesen Weg nicht mehr bereinigen.
Referrer-SPAM per htaccess aussperren
Auch wenn der SPAM ansatzweise über Google Analytics herausgefiltert werden kann, löst man das Problem auf diese Weise aber noch nicht dauerhaft. Denn die Spammer schlagen ja trotzdem auf dem Server auf und verursachen Traffic. Besser ist es, den SPAM-Traffic serverseitig zu blockieren. Dies geschieht mittels der .htaccess, die im Rootverzeichnis liegen sollte.
Einfach mit diesem Code die Spammer ausschließen:
SetEnvIfNoCase Referer semalt.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer social-buttons.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer buttons-for-website.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer free-share-buttons.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer best-seo-offer.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer best-seo-solution.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer buy-cheap-online.info spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer buttons-for-your-website.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer theguardlan.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer Get-Free-Traffic-Now.com spammer=yes
SetEnvIfNoCase Referer ^([^.]*\.)simple-share-buttons.com spammer=yes
Order allow,deny
Allow from all
Deny from env=spammer
Da die Spammer leider dazu übergegangen sind, mit neuen Subdomains weiter zu spammen, sollte man direkt noch sämtliche Subdomains von den Domains sperren. Dies kann man mit Hilfe von regulären Ausdrücken umsetzen:
SetEnvIfNoCase Referer ^([^.]*\.)simple-share-buttons.com spammer=yes
Ich hoffe, diese Tipps helfen Euch auch den Referrer-SPAM loszuwerden. Habt Ihr noch weitere Tipps im Kampf gegen Referrer-SPAM oder ist Euch dieser sogar egal? Dann freue ich mich auf Eure Kommentare!
Update: 19.06.2015
Ich habe jetzt seit fast 2 Monaten die oben beschriebene serverseitige Blockade via .htaccess umgesetzt. Das Ergebnis ist ernüchternd. Ich konnte den Referrer-Traffic in Google Analytics zwar eindämmen, aber es scheint, als ob dieser Traffic jetzt in den Reportings unter “Direct” aufgeführt wird. Dadurch wird im Ergebnis nichts verbessert, weil die Statistiken immer noch stark verfälscht werden.
In dem Screenshot sieht man sehr schön, wie der “Direct Traffic” zu steigen beginnt, just in der Woche, als ich die Änderungen in der .htaccess eingespielt habe. Gleichzeitig sieht man an den Metriken “Neue Sitzungen” und der “Absprungrate” beides mit fast annähernd 100%, dass mit dem Traffic etwas nicht stimmen kann.
Bin jetzt etwas ratlos, was man noch machen kann. Welche Erkenntnisse habt Ihr gemacht?
Ein Kommentar zu "Referrer-SPAM von Social-Buttons & Co wieder loswerden"
Hallo,
das Thema Referral Spam nimmt langsam wirklich unerhörte Züge an. Nahezu jeden Tag kommen neue dazu, die man auf irgendeine Weise filtern oder sperren muss.
Um den Spam allerdings effizient loswerden zu wollen, noch eins zwei Tipps von mir 😉
Die Verweis-Ausschlussliste unter Tracking-informationen sollte definitiv nicht genutzt werden. Damit verschwinden zwar viele der Geister-Spammer, allerdings tauchen sie häufig als Direktaufrufe wieder auf.
Wenn man filtern will, dann mit regulären Ausdrücken im Bereich Datenansicht -> Filter inklusive der schon beschriebenen htaccess-Einträge.
Um den Spam ein für alle mal loszuwerden, hilft eigentlich nur ein neues Analyticskonto aufzusetzen, welches über den Google Tag Manager eingebaut wird. Damit ist die Kontonummer für das jeweilige analyticskonto nicht mehr sichtbar.